Mallorca im Mallorca-Lexikon

Die Buchten im Norden Mallorcas stellen einen Kontrast zu den Buchten im Süden um Palma herum dar. Während es hier auch einen Partytourismus gibt, der sich vor allem auf die großen Badestrände konzentriert, wechselt die Stimmung im angrenzenden, verträumten Hinterland sehr schnell. Hier wachsen viele inseltypische Pflanzen und Blumen. Naturparks und blühende Gartenlandschaften und Wiesen bieten Idylle pur. Es gibt viele Fincas, die man mieten kann, in dieser Dichte wahrscheinlich einzigartig auf der Insel. Die sumpfigen Feuchtgebiete der S´Albufera stehen unter Naturschutz und bieten zahlreichen Vögeln Nistplätze. Diese Region ist sehr fruchtbar und liegt strategisch günstig, was schon die Römer und noch früher die Phönizier hierhin lockte. Man findet prähistorische Talaiotsiedlungen, die von dem frühen kulturellen Erbe der Insel zeugen. Eine phönizische Nekropolis ist ebenfalls sehenswert. Aus der römischen Zeit sind noch allerlei Spuren zu entdecken: Eine über den Torrent de Sant Jordi führende Römerbrücke und natürlich auch die römische Stadt Pollentia mit Spuren eines Amphitheaters. Die mittelalterlichen Stadtmauern von Alcúdia sind gut erhalten. Zwei monumentale, mit Türmen bestückte Tore führen in die Stadt hinein, die eine der schönsten Altstädte Mallorcas besitzt. Ein Gewirr schmaler Gassen und Durchgänge breitet sich aus. An der Küste zeigt sich das touristische Alcúdia: es gibt Kinos, Supermärkte, Diskotheken, Vergnügungsparks und Spielhöllen. Im Gegensatz zur Platja de Palma mit ihren Spuren von Bausünden der 70er Jahre ist die Architektur der Hotelburgen an den Stränden von Alcúdia etwas zurückhaltender. Landschaftsplaner und Städtebauer planen, die Uferpromenaden neu zu gestalten.

Chopin und Mallorca

Im Winter 1838/ 1839 verbrachten Frederic Chopin und seine Lebensgefährtin George Sand zwei Monate auf Mallorca. Sie mieteten einige Zellen im Kartäuserkloster von Valldemossa, das einige Jahre zuvor säkularisiert worden war. Der Pianist und Komponist versprach sich durch die Höhenluft und das milde Klima Linderung von seiner Tuberkulose. Allerdings machte ihm die feuchte und kalte Unterkunft und das schlechte Wetter einen Strich durch die Rechnung. Chopins Krankheit verschlechterte sich und er wartete sehnlich auf sein Klavier, das aus Paris geschickt werden sollte. Der anhaltende Regen soll ihn dann zu der Komposition seiner „Regentropfen- Prélude“ inspiriert haben. Die konservativen, streng katholischen Dorfbewohner konnten sich nicht an George Sand gewöhnen, da sie Pfeife rauchte und Hosen trug und sich wie ein Mann benahm. Alles in allem war der Aufenthalt der Familie auf Mallorca nicht wirklich von Erfolg gekrönt aber George Sand beschrieb diese Zeit in ihrem Buch „Ein Winter auf Mallorca“ nachträglich versöhnlich. Sie preist die Schönheiten der Insel an und beschreibt die malerische Landschaft. Aber sie kritisiert auch die Einheimischen Valldemossas, die allem Fremden gegenüber verschlossen waren. Sie beschreibt, wie die Bauern und Handwerker versuchten, das Paar mit Wucherpreisen für Lebensmittel und anderen Schikanen aus der Stadt zu vertreiben. Heute gibt es jährlich im August ein Chopin- Festival, bei dem sonntags im Kreuzgang oder Klaviersaal des Klosters in Valldemossa Stücke Chopins von internationalen Pianisten gespielt werden. Im Kartäuserkloser befindet sich auch ein Chopin-Museum. Man kann die ehemaligen Zellen der Familie Chopin besichtigen und Erinnerungsstücke wie das Klavier Chopins bewundern.

Pflanzenwelt

Mallorca bezaubert seine Besucher auch durch seine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Geschätzte 1500 verschiedene Pflanzenarten sind auf der Insel heimisch. Manche von ihnen gibt es nur auf der Mallorca und nirgendwo anders. Zu den häufigsten Bäumen gehören Johannis-, Mandel- und Feigenbäume. Die zahlreichen Olivenbäume wachsen auf richtigen Plantagen, manche von ihnen sind viele hunderte Jahre alt. Im Gebirge findet man Wälder mit Steineichen und Weißkiefern. Auch Palmen, die mehrere Meter hoch wachsen können, sind auf Mallorca keine Seltenheit. Oleander und die weiten Felder mit Klatschmohn, Hibiskus, Gladiolen, wilde Orchideen und Margeriten geben der Insel im Sommer ihren unverwechselbaren Charakter. Aber auch im Winter beeindruckt Mallorca durch seine Fülle an unterschiedlichen Pflanzen. Es gibt Zitronen und Orangen, die zum echten Mittelmeer-Gefühl beitragen. Weil die ursprünglichen Wälder größtenteils abgeholzt worden sind, wächst jetzt auf diesen Gebieten ein Dickicht aus Büschen, die Maccia" mit immergrünen Laubbäumen wie Erdbeerbäumen, Zwergpalmen und Wacholder. Ein gänzlich anderes Bild bietet die sogenannte „Garrigue“: Dornensträucher und Kräuterwiesen- typisch auch für andere Mittelmeergebiete. Weitere sehenswerte Inseln und Regionen in Spanien und der restlichen Urlaubswelt finden Sie nachfolgend:



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