
Piraterie im Mallorca-Lexikon
Mallorcas Geschichte wurde über die Jahrhunderte stark von Piraten und ihrer allgegenwärtigen Gefahr geprägt. Zwar hatten die Mallorquiner über die Jahrhunderte hinweg selber oft Piraterie betrieben. Ihre Angriffe auf die Handelsflotten der Römer waren ein ausschlaggebender Punkt für die Eroberung Mallorcas 123 v. Chr. durch die Truppen des Caecilius Mellus. Später, im 10.Jahrhundert, hatten die Araber bereits große Teile Nordafrikas und Spaniens erobert als sie Mallorca angriffen, weil sie nicht mehr wollten, dass mallorquinische Piraten ihre See- und Handelswege störten. Die Christen schließlich eroberten Mallorca, weil sie von der Piraterie der Mauren gestört wurden, die in Mallorca ihren Stützpunkt hatte. Im 16.-18. Jahrhundert schließlich wurden die Mallorquiner selbst immer wieder von türkischen Piraten angegriffen und die Städte an Mallorcas Küste geplündert. Die Bewohner Mallorcas befestigten Wehr- und Wachtürmen an der Küste, um das Meer zu beobachten. Festungen wurden errichtet. Sie bauten Orte wie Deià- von dem vom Meer aus nur die wehrhafte Burg zu sehen ist. Erst als der Einfluss der Türken im Mittelmeerraum schwand, durchlebte Mallorca eine neue wirtschaftliche Blütezeit. Auch heute erinnert man noch an die Zeit der Piraten auf Mallorca: In Pollença feiern die Einwohner jedes Jahr im August ihren Sieg in der historischen Schlacht gegen die maurischen Piraten im Jahr 1550. Ein großes Feuerwerk in der Nacht krönt dieses Fest. Westlich von Mallorca, auf der Felsinsel La Dragonera, gibt es eine Bucht, die Cala Llado heißt, auf Deutsch „Räuberbucht“. Hier landeten früher Räuber und Piraten um in den Höhlen ihre Schätze zu verstecken.
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