Ramon Llul im Mallorca-Lexikon

Ramon Llul war ein mallorquinischer Philosoph, Mystiker und Missionar, der von 1232 bis Anfang 1316 auf Mallorca lebte. Sein Grab befindet sich in Palma in der Basilika Sant Francesc. Er wird als der größte Autor Mallorcas angesehen, einer der wichtigsten Theologen und Philosophen um die Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert. Nach einem höfischen, weltlichen Leben als Erzieher am Königshof veränderte er nach einer Christusvision auf einmal sein Leben. Er unternahm Pilger- und Bildungsreisen und zog aus, um Juden und Muslime zum christlichen Glauben zu bekehren. Bald wurde er ein Vertrauter seines Schülers Jakob II. Er zog durch Europa um an berühmten Universitäten wie der Sorbonne oder in Montpellier zu unterrichten oder Konzile zu besuchen. Da er seine Dichtungen und theologischen Texte neben Arabisch und Latein vor allem in Katalan schrieb, gilt er auch als Begründer der katalanischen Literatur. Schließlich begründete er die Bewegung von Einsiedeleien in Europa. Immer wieder zog er sich zum Meditieren und Schreiben für einige Monate oder sogar Jahre in die Berge Mallorcas zurück. Vor allem der Berg Randa bei Llucmajor wird mit ihm in Verbindung gebracht. Er gründete in der Serra de Tramuntana eine Ermita und eine Schule zur Ausbildung von Missionaren. Zur Mitte des 17. Jh. lebte hier Joan Mir Vallès, ein Nachfolger Llulls, der auch meditierte und durch ein Regelwerk für Einsiedler einen „Einsiedlerboom“ auf der Insel auslöste. Schon bald thronten auf vielen Hügelkuppen Mallorcas Einsiedeleien und Klöster. Viele Werke Ramon Llulls sind erhalten geblieben und wurden übersetzt. Seine Anhänger nennt man „Lullisten“.

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