
Türme im Mallorca-Lexikon
Die Steintürme auf Mallorca, die sogenannten „Talaiots“, verdanken ihren Namen den Arabern, die bei ihrer Besetzung Mallorcas diesen Bauten den Namen „Atalyi“ gaben, was „Wachtürme“ heißt. Es handelt sich bei ihnen um prähistorische Wohn-, Wehr-und Wachtürme, die in der Bronzezeit, etwa um 2000 v. Chr. errichtet wurden. Ähnliche Türme kann man auch auf Menorca, Sardinien und Korsika finden. Es wird vermutet, dass es um 1500 v. Chr. über tausend solcher Türme auf Mallorca gab. Oft lagen sie nicht direkt an der Küste, sondern befanden sich im Landesinneren, auf Hügeln mit einer Sicht bis aufs Meer. Man findet heute häufig Überreste von ihnen in der Nähe von prähistorischen Siedlungen. Andere Türme befinden sich ein Stück weiter außerhalb und wurden in der Nähe der Dörfer errichtet. Archäologen haben bisher etwa 400 solcher Bauten gefunden. Die Türme sind auf einem runden oder quadratischen Grundriss erbaut, manche von ihnen hatten drei Räume. Es ist unklar, welche Funktion von ihnen ausging. Waren sie Lager für Vorräte oder für Waffen? Oder Kultstätten, die an der Lage der Sterne ausgerichtet wurden? Leider weiß man sehr wenig über diesen Teil der Frühgeschichte Mallorcas. Auch die frühen Berichte griechischer oder römischer Historiker über die Insel sind nicht sehr aufschlussreich und berichten kaum über den Siedlungsbau und die Religion der Mallorquiner. So kann man nur noch anhand der Spuren versuchen, mehr über diese frühe Kultur Mallorcas zu erfahren. Einige Siedlungsstätten, die es sich lohnt zu sehen, sind Son Fornés bei Montuïri, Capocorb Vell bei Llucmajor und Ses Païsses bei Artà.
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